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Gladbeck: 0107 V Dr. Ludger Tewes: Gladbeck im alliierten Luftkrieg von 1939 - 1945 Vortrag und Diskussion
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Dr. Ludger Tewes: Gladbeck im alliierten Luftkrieg von 1939 - 1945 Vortrag und Diskussion

Wir behandeln an diesem Abend 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den strategischen Luftkrieg gegen Deutschland. Bei diesem Rückblick sind besonders die Ereignisse in Gladbeck zu beurteilen und dazu im März 1945 die kombinierten Bodenoperationen der 9. US-Armee. Die Luftlage über Gladbeck hing entscheidend von der Genauigkeit besonders britischer Flächenbombardements ab. Wir werden diesen Gesichtspunkt für ausgesuchte Operationen untersuchen. Dabei wird deutlich, dass sich Luftangriffe gleichermaßen gegen Industrieziele wie gegen die Zivilbevölkerung richteten. Sie forderten den örtlichen Luftschutz heraus und die regional gestaffelten Gruppen der eingegrabenen Flakartillerie. Die Flakdivisionen wurden von der Luftwaffe als Teilstreitkraft der Wehrmacht organisiert. Wir fragen danach, was in einer mittelstädtischen Bergarbeiterstadt wie Gladbeck konkret zerstört werden sollte? Was wussten der Britische Secret Intelligence Service (SIS) und das amerikanische Office of Strategic Services (OSS) durch verdeckte Spionage oder geflogene Luftaufklärung über Gladbeck? Was war ihnen völlig gleichgültig und was blieb den Diensten unbekannt?

In Gladbeck wurden weder Waffen noch Treibstoffe, Munition oder Buna (Synthese-Kautschuk) produziert. Die Kohlentransporte der Reichsbahn befuhren in Gladbeck nur Nebenstrecken. Zerstörte Gleisanlagen reparierten Eisenbahnpioniere in Stunden oder Tagen. Für die Lippebrücken in Dorsten und über die Emscher gab es Alternativen. Untertagebetriebe von Zechen konnten kaum zerstört werden, aber die Förderanlagen waren leicht zu vernichten. Der ungewöhnlich hohe Grad der zu Kriegsende in Gladbeck zerstörten Infrastruktur ist mit der vergleichsweise geringen Bedeutung der Stadt für die Rüstungsproduktion nicht in Einklang zu bringen. Wie ist diese Bilanz zu erklären? Schließlich steht die Frage im Raum, welche Lehren können wir heute aus den Geschehnissen ziehen, die mehr als 80 Jahre zurückliegen.

Dr. Ludger Tewes ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und Schüler des emeritierten Lehrstuhlinhabers für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt, Prof. Dr. Bernhard R. Kroener.

Die VHS führt diese Veranstaltung in Kooperation mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde durch.



Ludger Tewes
Haus der VHS, Friedrichstr. 55
Donnerstag, 08.05.2025
19.00 - 20.30 Uhr
1 Termin, 2 Ustd.
gebührenfrei
Homepage der VHS Gladbeck

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