Ein Leben gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus: Die Holocaustüberlebende Ruth Weiss
In diesem Jahr wird Ruth Weiss 100 Jahre alt. Als Kind erlebte sie Diskriminierung im Schulalltag und in dem fränkischen Dorf, in dem sie lebte. Von heute auf morgen hatte sie keine Freundinnen und Freunde mehr, bekam für gute Leistungen schlechte Noten oder wurde vom Lehrer ignoriert. Der Mutter gelang es noch rechtzeitig, mit den beiden Töchtern dem Vater nach Südafrika zu folgen. Dort erlebte Ruth erneut Diskriminierungen in Gestalt von Rassismus aus einer anderen Perspektive. Sie musste lernen, dass weiße Kinder mit schwarzen Kindern nicht spielen durften und erinnerte sich an ihre eigenen Gefühle als sie Ausgrenzung erlebte.
Als Erwachsene setzte sie sich gegen Apartheid ein, wurde (Wirtschafts-)Journalistin und musste auch ihre zweite Heimat, Südafrika, wegen ihrer politischen Überzeugung verlassen. Zeitweilig lebte sie in Großbritannien, aber auch immer wieder in Deutschland, im hohen Alter zog sie zu ihrem Sohn nach Dänemark.
Ruth Weiss ist bis heute als Schriftstellerin erfolgreich, schreibt Romane und Krimis. Sie spricht (nicht nur) vor Schüler*innen über ihr Leben und ihren unermüdlichen Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus. Denn Demokratie ist ein hohes Gut, das es täglich zu verteidigen gilt.
Wir lassen Ruth Weiss in ihrer Biografie 'Wege im harten Gras' zu Wort kommen und erleben sie in einem Video-Interview, das sie uns vor zehn Jahren in Lüdinghausen gab.
Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten.